Über Automedon

Es stürzt Automedon,
Des Fahrzeugs rüst'ger Lenker,
In die Verwirrung hurtig sich der Rosse:
Er hilft dem Viergekoppel wieder auf.
Doch eh' er noch aus allen Knoten rings
Die Schenkel, die verwickelten, gelös't,
Sprengt schon die Königinn, mit einem Schwarm
Siegreicher Amazonen, ins Geklüft,
Jedweden Weg zur Rettung ihm versperrend.

Aus: Penthesilea, Trauerspiel von Heinrich von Kleist, Tübingen 1808

Automedon ist ein Held aus der griechisch-römischen Sage. Er ist der Sohn des Diores und ein enger Freund von Patroklos und Achilles, dem Peliden. Er begleitete Achilles mit eigenen Schiffen nach Troja, wo er an seiner Seite kämpfte und seine unsterblichen Rosse Xanthos und Balios lenkte. Für die Antike wurde er zum personifizierten Inbegriff des Wagenlenkers.

Heute steht das Symbol des Wagenlenkers für das stete Bemühen des Menschen um eine Automatisierung unter Aufwand von möglichst geringer Eigenenergie. Die Automatisierung richtet sich dabei auf alle Lebensbereiche des Menschen. Deshalb wird die Figur des Automedon meist sowohl mit Rädern als auch mit Flügeln und in einer ruhenden Position dargestellt.

Hier zu sehen ist eine Skulptur des Wagenlenkers Automedon von Oswald Hiery, die Skulptur steht auf dem Gelände des Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz der Universität Saarbrücken.

Die Sage über Automedon:

Das Bildnis des Automedon:

Henri Alexandre Georges Regnault, 1868


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